Im Interview mit stadt+werk erklärt Berlin Energie-Geschäftsleiter Wolfgang Neldner, was mit einem Orchester der Energiewende gemeint ist. und wie er die Energienetze in Berlin für mehr Lebensqualität zusammenbringen will. Erstmals in der Berliner Geschichte könne ein Kombinationsbetrieb von Netz-Infrastrukturen in den Händen der Kommune aufgebaut werden. „Bei der Energiewende muss sozusagen ein Orchester gebildet werden“, so Neldner. „Es geht um das harmonische Zusammenspiel unterschiedlicher, vorzugsweise kommunaler Fachbetriebe, die in enger Abstimmung mit den zuständigen Senatsverwaltungen, den Bezirken und Interessen- und Bürgervereinigungen, wie dem Berliner Energietisch, agieren.“
Die Energiewende braucht koordinierte Infrastrukturen
Die Koordinierung der Infrastrukturen nach kommunaler Maßgabe sei ein wesentlicher Beitrag zur Daseinsvorsorge und natürlich auch ein Mehrwert für ganz Berlin, eine Art Stadtrendite, so Neldner. Die Gewinner würden unmittelbar die Nutzer der Infrastrukturen sein, aber letztendlich seien das die Bürgerinnen und Bürger Berlins und natürlich die Wirtschaft. „In erster Linie geht es um eine sichere, klima- und umweltfreundliche Versorgung und die soll preiswert sein“, ergänzt der Berlin Energie-Geschäftsleiter.
Ein Orchester für die Gas- und Stromnetze
„Bei der schrittweisen Umsetzung eines Kombinationsnetzbetriebs wird es uns bei Strom und Gas gelingen, sowohl die Kosten für Anschlüsse als auch die Aufwendungen für die Netznutzung zu senken“, erklärt Neldner weiter. Das ergäbe sich keinesfalls durch eine andere Regulierung, denn diese ist bundesweit einheitlich durch das Energiewirtschaftsgesetz geregelt, sondern durch eine kommunal geprägte Mittel- und Ergebnisverwendung im Sinne der schon erwähnten ganzheitlichen Stadtrendite. „Also aus einer Balance zwischen Investitionen, Netzentgelten, Klima- und Umweltmaßnahmen und anderen Aspekten“.